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"Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein." (Albert Einstein)

Als Autistin in der medizinischen Reha

6 Kommentare


In Kürze beginnt meine medizinische Reha in einer Reha-Klinik.

Im Vorfeld habe ich mir viele Gedanken dazu gemacht. Die Überlegungen bezogen sich auch auf die Frage, ob ich diese Reha stationär oder ambulant durchführen möchte. Ambulant geht natürlich nur, wenn es im Umkreis des eigenen Wohnortes auch ambulante, erreichbare Angebote gibt. Für diejenigen, die diese Möglichkeit nicht haben, stellt sich die Frage also gar nicht und sie können den nächsten Absatz getrost überspringen.

Für jemanden wie mich, der die tägliche Sicherheit seines Zuhauses braucht und sich mit Veränderungen schwertut, ist eine ambulante Reha m. E. eine bessere Lösung, als irgendwo stationär in eine Klinik zu gehen. Ich ich habe jeden Tag mein sicheres Zuhause und meine Routinen und muss mich da also nicht mal eben für ein paar Wochen umgewöhnen. Weitere Vorteile sehe ich für mich darin, dass die Freizeitinteraktionen mit Mitpatienten nach Therapieende wegfallen. Für mich ist das ein wichtiger Punkt, auf den ich weiter unten noch näher eingehe.

In einem Vorgespräch hatten wir erfahren, dass sie sich in dieser Reha-Klinik mit Autismus so gut auskennen, wie anderswo – also bestenfalls ein paar vereinzelte Grundkenntnisse, evtl. gekoppelt mit Vorurteilen. Auf grundsätzliche Ablehnung oder den Versuch, mir meine Diagnose abzusprechen bin ich jedoch nicht gestoßen.

In dieser Klinik werden die üblichen psychosomatischen Therapien, wie wöchentliche Einzelgespräche mit einem Psychotherapeuten, Psychoedukation in der Gruppe, Kunsttherapie, Ergotherapie (meiner Erfahrung nach Werken für Erwachsene), Entspannung (PMR, autogenes Training), Achtsamkeit, QiGong, Wassergymnastik / Schwimmen / Sauna angeboten. Letzteres evtl. aber nicht, weil wegen Corona das Schwimmbad und die Sauna geschlossen sein können. Es gibt zwei extra Ruheräume neben dem Aufenthaltsbereich, in die man sich zurückziehen kann. Einer mit vier Liegen und einer mit ca. 12 Liegen. Drin waren bei dem Vorgespräch nur je eine Person und es herrschte erfreulicherweise auch tatsächlich Ruhe, was natürlich daran liegen mochte, dass sich ein Mensch allleine eher nicht in Smalltalk ergießt, so er nicht zu Selbstgesprächen neigt.

Es gibt jede Woche ein paar fixe Gruppentermine, die Gruppengröße wurde hier mit maximal 8 Personen angegeben. In den Sportangeboten können es jedoch schonmal bis zu 15 Personen sein. Um diese fixen Termine herum gibt es dann individuell auf mich und meinen Reha-Bedarf abgestimmte Wochenpläne.

Die gängigen therapeutischen Ansätze, mit denen man in einer Reha-Klinik behandelt wird, sind für Nichtautisten konzipiert. Bei diesen funktionieren die verwendeten Methoden wohl in der Regel. Ein Aufenthalt in einer Klinik, deren therapeutisches Angebot auf Nichtautisten ausgerichtet ist und in der die Besonderheiten, die mein autistisch Sein mit sich bringt, nicht mitberücksichtigt werden, kann aber sehr kontraproduktiv für mich sein.

Im Unterschied zu anderen hilft mir irgendetwas künstlich als Beschäftigungsmaßnahme zu unternehmen, vorzugsweise in der Gruppe, definitiv nicht. Mir fehlt es nicht an Beschäftigungsmöglichkeiten und Gruppentherapie an sich ist wegen meiner Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion in der Regel anstrengend für mich. Wenn Therapeuten ohne Wissen zu Autismus vom autistischen Patienten, der eh schon in einem überlasteten Zustand ist, weil der damit beschäftigt ist, sich an das Kliniksetting zu gewöhnen, verlangen, immer und überall ohne Ausnahme teilzunehmen, kann das ganz schnell zur Eskalation führen. Meinen letzten Klinikaufenthalt in einer Tagklinik musste ich nur deswegen nicht abbrechen, weil mir dankenswerterweise gerade noch rechtzeitig gestattet wurde, auf die Gruppentherapien zu verzichten, die mich viel zu viel Energie gekostet hatten.

Aus der therapeutischen Praxiserfahrung muss ein depressiver Patient wieder mehr unter die Leute gehen, damit es ihm bessergeht. Ich schließe keineswegs aus, dass es sogar Autisten gibt, denen das hilft. Mir hilft es nicht, weil das „wieder“ hier völlig fehl am Platz ist. Ich sehe keinen Sinn darin, für diese paar Wochen mein Freizeitverhalten zu ändern. Schon undepressiv treffe ich mich eher selten mit anderen. Ich brauche nunmal sehr viel Zeit, um mich zu regenerieren und „meine Batterien aufzufüllen“ (Sprachbild).

Aus meiner Praxiserfahrung geht es mir umso schlechter, je mehr ich unter Leute gehe. Und ich werde umso depressiver, je mehr ich dazu gezwungen bin, in depressivem Zustand unter Leute zu gehen. Es ist für mich außerdem deprimierend, wenn ich Unmengen meiner depressionsbedingt verknappten Energie darauf verwenden muss, sozusagen als Versuchskaninchen zu beweisen, dass Methoden, die den meisten anderen Menschen helfen, bei mir nicht anschlagen.

Apropos Erfahrungen: Als ich bei meinem letzten Klinikaufenthalt für die Therapeuten und Mitpatienten offenbar ungewöhnlich anmutende Bedürfnisse anmeldete, wurde ich, wie so oft im Leben, zum Störfaktor im standardisierten Klinikalltag und in der Therapiegruppe. Das ist keine schöne Erfahrung, die ich unbedingt wiederholen möchte.

Menschen hilft der Austausch untereinander normalerweise dann, wenn sie ähnliche Erfahrungen und ein ähnliches Erleben haben. Die meisten anderen haben aber nunmal nicht meine Erfahrungen und mein Erleben. Da von hundert depressiven Patienten bei einer Autismus-Prävalenz von einem Prozent durchschnittlich maximal einer autistisch ist, dürfte es eher unwahrscheinlich sein, dass ich in den Therapiegruppen bzw. in der Reha-Klinik auf andere Autisten treffe, so dass auch ich vom Austausch mit Gleichgesinnten – in meinem Fall dann depressiven Autisten – profitieren könnte. Es ist also davon auszugehen, dass die anderen Mitpatienten, mit denen ich einen Großteil des Tages zubringen soll, nichtautistisch sind. Mit nichtautistischen Bedürfnissen und damit mit vorhersehbarem Konfliktpotential.

Ich meine nicht, dass das Ziel dieser medizinischen Reha sein sollte, zu trainieren, wie ich mich bestmöglich anpasse. Die gesundheitlich negativen Folgen für mich sind vorhersehbar. Mein derzeitiger Zustand resultiert ja aus dem vergeblichen Bemühen, mich an mich krankmachende Umstände anzupassen. Es macht meines Erachtens für mich keinen Sinn, nach dieser stationären Reha kränker aus der Reha-Klinik zu gehen, als ich zu Beginn der Reha dort hineingegangen bin. Es wäre absurd, mich nach ein paar Wochen Reha-Klinik Aufenthalt erst einmal ein halbes Jahr davon erholen zu müssen. Ich denke, zielführend ist es eher, dass ich dafür Sorge trage, dass in dieser Reha auf meine autistischen Bedürfnisse bestmöglich Rücksicht genommen werden kann. Das Ziel sollte sein, dass ich nach der Reha besser mit meinen Einschränkungen leben kann, besser auf mich aufpassen kann, so dass ich möglichst lange von einer erneuten reaktiven Depression verschont bleibe.

Ein autistischer Patient, der versucht, einem von seinem gruppendynamischen Ansatz überzeugten, nichtautistischen Therapeuten klarzumachen, dass nicht alle Menschen Gruppentiere sind, stößt mit großer Wahrscheinlichkeit auf Unverständnis. Versuche zu erklären, dass bei einem selbst Ursache und Wirkung komplementär gelagert sind, scheitern eventuell bereits im Ansatz an fehlendem Wissen beim therapeutischen Personal. Einem depressiven Autisten, der nichts weiter tut, als Selbstfürsorge zu betreiben, wenn er seine Bedürfnisse kommuniziert, wird im schlimmsten Fall Therapieverweigerung unterstellt.

Klar kann man jederzeit die Reha-Klinik verlassen, man ist schließlich – anders als in der geschlossenen Psychiatrie – mehr oder minder freiwillig dort. Mehr oder minder deshalb, weil es längerfristige finanzielle und Teilhabe-Folgen haben kann, wenn man eine behördlich verordnete medizinische Reha ablehnt oder abbricht. Das sollte also nicht passieren.

Ich habe vor, die Zeit in der Reha zu nutzen, um möglichst viel für mich mitzunehmen. Ich erwarte dabei aber eher nicht, dass ich tiefergehende, vollkommen neue Erkenntnisse zu Depressionen oder den Themen, die für mich eingeplant sind, haben werde. Bei wenigen Wochen Reha-Dauer und einem mindestens wöchentlichen Zustrom von neuen Patienten wird sich die Psychoedukation wohl permanent auf „Urschleimniveau“ (Zitat einer befreundeten Autistin) bewegen. Evtl. erlerne ich ja eine mir neue Achtsamkeits- oder Entspannungsübung oder lerne ein potentiell neues Hobby kennen. Mein Erwartungshorizont ist in Bezug auf das Ergebnis dieser Reha überschaubar.

Ich habe mir außerdem folgende Vorgehensweise für mich überlegt: Ich werde in schriftlicher Form Wissen zu meinem Autismus (also einen individualisierten Flyer in Kleinstformat) mitnehmen. Diesen Flyer verteile ich immer dann, wenn von mir gefordert wird, mich für meine Bedürfnisse zu rechtfertigen oder mein Verhalten zu erklären. Dann entferne ich mich, suche mir ein ruhiges zurückgezogenes Plätzchen und mache Achtsamkeits- und Entspannungsübungen, bis es mir wieder gut genug geht, um in die sozialen Interaktionen zurückzugehen.

Selbstverständlich denke ich, dass Aufklärungsarbeit notwendig ist, aber dafür wähle ich aus Selbstfürsorge eine ökonomische Variante. Dieser Flyer könnte zudem Konflikte in den Situationen ausschließen, in denen ich in überlastetem Zustand nicht mehr nett, freundlich und zugewandt meine Überlastung erklären kann.

Es wäre für mich übrigens total unlogisch, wenn der eigentlich in der Reha gelehrte Ansatz der Achtsamkeit sanktioniert wird, weil ich eine mir schadende Situation verlasse und somit achtsam mit mir selbst umgehe. Meiner Meinung nach würde dann systemisch etwas grundverkehrt laufen.

Wird schon gut gehen. Wenn nicht, habe ich Ersatzpläne.

Beitragsbild kombiniert aus: geralt (03.03.2020). URL https://pixabay.com/de/illustrations/planung-planen-möglichkeit-option-4897792/ und Peggy_Marco (26.05.2017). URL https://pixabay.com/de/illustrations/männchen-3d-model-freigestellt-3d-2339841/

Autor: SWB

Bildungs- und Medienwissenschaftlerin M.A., Erziehungswissenschaftlerin B. A, Steuerfachangestellte mit Montessoridiplom, ich arbeite am Institut für Digitale Teilhabe (IDT) der Hochschule Bremen als wissenschaftliche Mitarbeiterin und forsche zum Thema "Digitale Barrierefreiheit im Arbeitsleben durch partizipative Evaluation". Ich bin eine viellesende Autistin und engagiere mich aktiv in der Selbstvertretung. Ich äußere mich zwar am liebsten schriftlich, halte aber trotzdem und gerne Vorträge über das Thema Autismus.

6 Kommentare zu “Als Autistin in der medizinischen Reha

  1. „Es wäre für mich übrigens total unlogisch, wenn der eigentlich in der Reha gelehrte Ansatz der Achtsamkeit sanktioniert wird, weil ich eine mir schadende Situation verlasse und somit achtsam mit mir selbst umgehe. Meiner Meinung nach würde dann systemisch etwas grundverkehrt laufen.“

    Das habe ich aber schon oft erlebt. Als Mensch mit Depressions-Diagnose bekommt man in den Therapien ja gerne gesagt, dass man lernen solle, nein zu sagen – aber wehe man sagt nein in der Klinik!! Das geht dann gar nicht, ist Ungehorsam, Querulanz, total krankhaft oder Therapieverweigerung.

    Als Therapieverweigerung wird es auch ausgelegt, wenn man in der Gruppentherapie nicht vor 15 Leuten sehr hochprivate Dinge erzählen will, manche wollen einen richtig ausquetschen (RW) und wenn man sich weigert, verweigert man die Therapie. (Übrigens halten sich viele Leute, die in Gruppentherapien sind, erfahrungsgemäß nicht an die Schweigepflicht und erzählen der Kleinstadt dann alles brühwarm weiter, das gibt es auch und man sollte daran denken, wenn man in dieser Gegend wohnt.)

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    • Der Hinweis, dass sich andere evtl. nicht an die Schweigepflicht halten, ist wichtig.

      Meiner Meinung nach macht es eh keinen Sinn, Leuten, die alle selbst Probleme haben, ansonsten wären sie ja nicht Patienten in der Reha-Gruppe, von meinen hochprivaten Problemen zu erzählen. Wofür auch, helfen können mir bei meinen Problemen wohl doch eher Fachleute.
      Wobei ich auch an die paar wöchentlichen Einzelgesprächen beim Psychotherapeuten in der Reha nicht die Erwartung habe, dass dieses Fachleut in der kurzen Zeit tatsächlich wesentlich zu Problemlösungen beitragen kann. Hochprivate Dinge werde ich weiterhin mit meinem Psychotherapeuten außerhalb der Reha klären.

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  2. Das mit dem Flyer ist gut gedacht (so hab ich das auch schon einmal regeln wollen)…funktioniert nach meiner Erfahrung leider überhaupt nicht. Kommt vielleicht auf die Klinik an – in meiner herrschte solch ein Minutentakt-Massenbetrieb, dasz niemand je die Zeit gehabt hätte, das überhaupt zu lesen. Oder dies schlicht auch nicht wollte. Es blieb mir nix andres, als mich so gut ich konnte, an den Betrieb dort anzupassen. Was mir natürlich nicht gelang…und so war ich sehr schnell in der Hackordnung bei den lieben Mitpatientinnen und teils auch beim Personal ganz unten (sprich: Mobbing) und kam auch in den therap. Angeboten nicht wirklich klar (wer nicht mal einen Ball fangen kann – ). Das Schlimmste für mich war dann noch der Speisesaal mit 250 Leuten und entspr. Lärmpegel. Fazit: nach 2 Wochen muszte ich die Reha mit Schimpf und Schande (u.a. vom überweisenden Doc hier vor Ort) abbrechen und habe mind. 8 Wochen zu Erholung gebraucht. War restlos am Ende.
    Zum Glück hat mir meine Diagnose-Ärztin dann ein eindeutiges Attest gegen jegl. weitere Reha-Bestrebungen geschrieben.
    Wirklich geholfen ist mir damit nicht unbedingt…aber unsereins kann sich eh nur immer selber helfen. Wenn man einem das wenigstens läszt und zugesteht – – –
    Alles Gute für Dich (doofe Floskel!) und dasz es bei Dir besser läuft
    Mascha

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    • Danke dir. Es tut mir leid, dass Du so schlechte Erfahrungen gemacht hast. Ich hoffe, Du konntest DIr inzwischen selbst weiterhelfen.

      Den Flyer habe ich nicht genutzt.

      Ich habe versucht, und versuche das nach wie vor bei jedem Therapeuten, zu erklären, wo meine Schwierigkeiten sind, wenn Schwierigkeiten auftauchen. Inzwischen habe ich schon für mich problematische und sehr anstrengende Situationen erlebt und im Nachhinein dann rückgemeldet, was diese Situationen mit mir gemacht haben.

      Wirklich positiv ist, dass die Therapien, die ich als völlig sinnfrei für mich erachte, aus meinem Stundenplan gestrichen wurden. Es ist ohne Weiteres möglich, in die tägliche Visite des Chefarztes zu gehen, und darum zu bitten, dass man an Therapien nicht mehr teilnimmt, weil man meint, dass diese einem nicht gut tun. Mir ist es bislang nicht passiert, dass versucht wurde, mich zu überreden, trotzdem weiter teilzunehmen. Stattdessen wurden mir andere nützliche Therapien angeboten, die auf meine orthopädischen Gesundheitsprobleme fokussieren. Hydrojet ist z.B. so etwas Neues, das mich sehr entspannt hat.

      Das Problem mit dem Speisesaal (zu laut, zu viele Gerüche) habe ich gleich am ersten Tag gelöst, ich bringe mir mein Essen selbst mit, habe draußen einen menschenfreien Platz zum Mittagessen gefunden und erhalte täglich 5,- € Erstattung. Ich denke, diese Regelung war auch deshalb so leicht umsetzbar, weil ich einfach zu viele Unverträglichkeiten und Allergien habe, als dass die nicht vorhande Küche darauf eingehen hätte können. Die Klinik bekommt das Essen nämlich geliefert.

      Mittlerweile zeige ich aber trotz alledem deutliche Überlastungssymptome, ich hoffe, ich halte die fünf Wochen tatsächlich durch und muss nicht abbrechen, eine Verlängerung habe ich kategorisch abgelehnt.

      Dass ich nach diesen fünf Wochen erst einen Urlaub brauche, um mich von der Reha zu erholen, habe ich erst gestern wortwörtlich geäußert. Ich weiß natürlich nicht, ob die Therapeutin das ins Team weitergibt und ob sie es mir glauben oder innerlich abtun, weil sie es sich nicht vorstellen können, dass es so ist.

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      • Oh da hast Du aber mehr Glück – offenbar ist Deine Klinik etwas verständnisvoller als meine damals (hier im Osten ist vieles noch rigider und autoritärer)! Unvorstellbar für mich, jemals einen Chefarzt überhaupt zu sehen zu bekommen, als einzige Ansprechpartnerin fungierte eine junge sehr oberflächliche Assistenzärztin, die weder jegl. Lebens-noch irgendwelche Autismuserfahrung hatte…
        Naja, war keine psychosomatische Klinik, nur Lungenprobleme, Allergien etc. – da geht man vielleicht auch noch anders mit Patienten um (?)
        Und im Speisesaal wurde ich willkürlich in der Mitte platziert, Gesuche nach „Abseits“ oder Essen aufs Zimmer mitnehmen kategorisch abgelehnt und es gab dort Aufsichtskräfte, die darauf achteten, dasz sich niemand ein Brot zum Mitnehmen macht. Sonst hätte ich wenigstens das Abendessen ausfallen lassen können. Finanziell war ich zu der Zeit auch so schlecht dran, dasz an Kiosken gekaufte „Selbstversorgung“ auch nicht drin war und der nächste Ort lag ganz weit weg, ich hatte dort kein Fahrrad (konnte Leihgebühr dafür nicht zahlen), bin leicht gehbehindert… Ich mag bis heute nicht an diese schlimme Zeit denken! 13 Jahre her inzwischen… und ich wurde danach sofort berentet, was eigentlich nicht mein Ziel war.
        Internet hatte ich da auch nicht, war wirklich völlig abgeschnitten und auf mich gestellt.
        Bin auch kaum in der Lage, überhaupt wirkungsvoll mit med. Personal jegl. Art zu kommunizieren, das schaffe ich nie. Weder bei normalen Arztbesuchen, und schon gar nicht dort –
        Dann hast Du es ja hoffentlich bald geschafft, mensch, 5 Wochen –
        Ich wünsch Dir genug Durchhaltekraft
        M.

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  3. Pingback: Erfahrungen einer Autistin in der psychosomatischen Reha in der ZAR-Klinik Regensburg | SWB - MeiBlog

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